Die Wiener Schatzkammer
Schon im Hochmittelalter war es üblich, Gegenstände von besonderem Wert in materieller, religiöser, künstlerischer oder ideeller Hinsicht in speziell gesicherten Räumen, so genannten "Schatzkammern" aufzubewahren. Die Habsburger folgten diesem Brauch und legten bereits im 14. Jahrhundert eine Schatzkammer an, die sich seit dem 15. Jahrhundert im Schweizer Trakt der Wiener Hofburg befindet, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hofburgkapelle.
Geschichte der Schatzkammer
Zu den ältesten Kostbarkeiten, zu denen bereits im Mittelalter der "Heilige Gral" und ein 1540 aus Polen erworbener Narwalzahn, den man für das Horn eines Einhorns hielt, zählten, traten 1612 große Teile der Bestände aus der Kunstkammer Kaiser Rudolfs II. in Prag, der für seinen außergewöhnlichen Kunstsinn und sein Mäzenatentum in ganz Europa gerühmt wurde.
Auf Kaiser Rudolf II. geht auch ein weiteres Highlight im Wiener Schatzkammer Museum zurück, die Rudolfskrone, der nach der Gründung des Kaiserreichs Österreich im Jahr 1804 eine bedeutende geschichtliche Rolle durch ihre Erhebung zur Kaiserkrone von Österreich zuteil wurde.
Im Jahr 1782 wurde auf Anordnung von Kaiser Josef II. die Wiener Schatzkammer in eine Geistliche Schatzkammer unter der Obhut des Hofburgpfarrers und eine Weltliche Schatzkammer im Verantwortungsbereich des Oberstkämmerers aufgeteilt. Die weltlichen Bestände der Schatzkammer erhielten im Gefolge der Französischen Revolution bedeutende Zuwächse, als 1794 der Schatz des Ordens vom Goldenen Vlies aus Brüssel und 1800 die Reichsinsignien aus Nürnberg nach Wien gebracht wurden.
Schließlich kam es nach der Niederlage Kaiser Napoleons und der Rückkehr seiner Gemahlin, Erzherzogin Marie Louise von Österreich, noch einmal zu einer wichtigen Erweiterung um Gegenstände aus dem persönlichen Besitz der Kaiserin der Franzosen, unter anderem gelangte damals die Wiege des Herzogs von Reichstadt nach Wien. Und auch das "mexikanische Abenteuer" von Erzherzog Maximilian von Österreich, Kaiser von Mexiko, führte zu einem Erwerb bedeutender Schaustücke.
Als im Jahr 1891 das Kunsthistorische Museum gegründet wurde, kam es zu einer organisatorischen Eingliederung der Schatzkammer in die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums, der Standort im Schweizer Trakt der Wiener Hofburg wurde jedoch beibehalten. Seit 1918 werden die Abteilungen der weltlichen und der geistlichen Schatzkammer geführt, jedoch jede mit eigenem Bestand.
Den Privatschmuck der Habsburger konnten diese bei ihrer - heute vielfach umstrittenen - Vertreibung aus Österreich vor einer Enteignung retten und mit ins Exil nehmen, er befindet sich seither nicht mehr in der Wiener Schatzkammer. Jedoch kam 1921 mit dem Erwerb des Schatzes des Kapuzinerklosters ein bedeutender neuer Sammlungsteil zu den historischen Beständen der Schatzkammer hinzu.
Zwischen 1938 und 1954 mußte die Wiener Schatzkammer ihren Betrieb als Museum einstellen, die Reichsinsignien des Heiligen Römischen Reiches wurden nach dem Anschluß Österreichs an das Dritte Reich nach Nürnberg verbracht, von wo sie erst 1946 nach Intervention der USA nach Wien zurückkehrten.
Seit 1954 ist die Wiener Schatzkammer ein öffentlich zugängliches Museum, erweitert im Jahr 1987 um neu adaptierte Räume im südöstlichen Teil des Schweizer Traktes. Den Brand der Redoutensäle in der Wiener Hofburg im Jahr 1992 überstand die Schatzkammer - abgesehen von Schäden durch Löschwasser in der Sicherheitszentrale - unbeschadet.
Informationen über die Wiener Schatzkammer
Diese Webseite, ein Angebot von City Tours Wien, hält alle wichtigen Informationen rund um einen Besuch der Wiener Schatzkammer für Sie bereit. Unter anderem finden Sie auf den jeweiligen Seiten die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise der Wiener Schatzkammer, ausführliche Informationen über verschiedenste in der Schatzkammer angebotene Führungen und andere thematisch verwandte Führungen in Wien sowie alles Wichtige über die Anfahrt zur Schatzkammer.
Sollten Sie darüberhinaus weitergehende Fragen zur Wiener Schatzkammer und ihren Sammlungen haben, erreichen Sie unser Redaktionsteam telefonisch unter der Wiener Nummer +43 1 966 02 61 sowie per Email unter .